Die drei Geschäftsfelder Energie, Netze und Dienstleistungen machen die BKW zu einem robusten Unternehmen mit ausgezeichneten Wachstumsperspektiven. Während die Netze auch in den kommenden Jahren stabile Erträge erwirtschaften werden, kann die BKW sowohl im Energie- als auch im Dienstleistungsgeschäft zulegen.
Die drei Geschäftsfelder haben auch einen inneren Zusammenhalt: Sie haben alle mit Energie zu tun und sind wesentlich für das Gelingen der Transition hin zu einer nachhaltigen und klimaschonenden Zukunft. Mit der erneuerbaren Produktion, mit der effizienten Verteilung und mit dem sparsamen Verbrauch von Energie macht die BKW Lebensräume lebenswert.
Netz ist Rückgrat der modernen Gesellschaft
Als grösste Verteilnetzbetreiberin der Schweiz passt die BKW ihr Netz laufend an die neuen Bedürfnisse einer stets dezentraleren und volatileren Energiewelt an. Im Jahr 2022 hat sie 3624 PV-Anlagen, 1375 E-Ladestationen und 2282 Wärmepumpen an ihr Verteilnetz angeschlossen. Damit unterstützt sie ihre Kundinnen und Kunden auf dem Weg in die nachhaltige Zukunft und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie in der Schweiz und damit zur Versorgungssicherheit.
Als ein Beispiel dafür, wie die BKW ihren Kundinnen und Kunden zu einem geringeren ökologischen Fussabdruck verhilft, steht folgende Weltneuheit aus dem Geschäftsjahr 2022: Zusammen mit der Emmentaler Firma Jost AG hat BKW Power Grid eine hybride Netzersatzanlage entwickelt. Mit dieser Anlage, die unter anderem bei Wartungsarbeiten im Stromnetz eingesetzt wird, lassen sich der Dieselverbrauch und der CO2-Ausstoss um 80 Prozent reduzieren.
Versorgungssicherheit grenzüberschreitend betrachten
Im vernetzten europäischen Stromsystem wird die Versorgungssicherheit immer mehr zum grenzüberschreitenden Thema. Den Knotenpunkten des Stromnetzes in Grenzregionen kommt daher grosse Bedeutung zu. Zur Stärkung dieser Knoten leistet die BKW Anlagentechnik aus dem Netzwerk von BKW Infra Services einen wichtigen Beitrag: Mit dem Ausbau eines Umspannwerks im süddeutschen Kühmoos sorgt sie dafür, dass das Stromnetz im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz den steigenden Anforderungen einer modernen Energiegesellschaft gerecht wird. Durch die höhere Leistungsfähigkeit des Netzknotens wachsen insbesondere das deutsche und das schweizerische Übertragungsnetz enger zusammen.
Die Arbeiten am Umspannwerk haben im Oktober 2022 begonnen und dauern bis 2025. Die BKW Anlagentechnik führt verschiedene Leistungen im Bereich Primär- und Sekundärtechnik aus. Dieser Auftrag ist insofern sehr anspruchsvoll, als der Umbau während des laufenden Betriebs stattzufinden hat und sich dadurch kurze Bauzeitfenster ergeben.
Die BKW setzt konsequent auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch im Geschäftsjahr 2022 hat sie diesbezüglich Meilensteine realisiert. So hat sie im März 2022 sechs Windparks in Frankreich mit einer installierten Leistung von über 100 Megawatt (MW) erworben. Damit ist ihr Produktionspark an neuen Erneuerbaren (Wind, PV) auf über 800 MW installierte Leistung gestiegen. Bis 2026 will sie dieses Portfolio auf über 1000 MW ausbauen.
Umgesetzt hat die BKW im Geschäftsjahr auch ihre Capital-light-Strategie: Sie hat zwei Schweizer Pensionskassen eine 49-Prozent-Beteiligung an neun bestehenden Windparks in Frankreich, Italien und Norwegen ermöglicht. Diese langfristig orientierten institutionellen Investoren erhalten ein direktes Impact Investing an der Seite einer starken industriellen Partnerin. Betrieb und Energiemanagement der Windparks bleiben in den Händen der BKW. Gleichzeitig kann das Unternehmen den Ausbau der erneuerbaren Energien noch stärker vorantreiben. Diesem Ausbau dient auch der Green Bond über 100 Millionen Franken, den die BKW im April 2022 aufgelegt hat.
Auch in der Schweiz investiert die BKW kräftig in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Bereits im Bau befinden sich vier Kleinwasserkraftwerke (Arvigo, Augand, Saas-Grund, Sousbach), die zwischen 2023 und 2025 in Betrieb gehen und jährlich rund 55 Gigawattstunden (GWh) Strom produzieren werden. Mit der Trift und der Erhöhung des Grimselsees treibt die BKW zwei grosse Speicherwasserkraftprojekte voran, die sie so rasch wie möglich realisieren möchte. Gemeinsam enthalten die beiden Projekte ein Speichervolumen von 455 GWh pro Jahr und können damit wesentlich zur Versorgungssicherheit der Schweiz in den Wintermonaten beitragen. Der neue Stausee an der Trift verschafft der Schweiz ausserdem eine zusätzliche Stromproduktion von 145 GWh.
Zusammen mit dem Flughafen Bern plant die BKW die derzeit grösste Freiflächensolaranlage der Schweiz. Auf 25 Hektaren soll die Anlage ab 2026 jährlich rund 35 GWh Strom produzieren. Bis Ende 2023 will die BKW zudem bis zu zehn Standorte für alpine Solaranlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt rund 200 MW definiert haben.
Solarpreis für die Solstis SA
Die BKW baut aber nicht nur eigene PV-Anlagen. Im Jahr 2022 haben ihre Dienstleistungsfirmen rund 1000 solche Anlagen bei Privaten und KMUs installiert und damit diese Kundinnen und Kunden in eine nachhaltige Zukunft begleitet. Für eine Solaranlage auf dem Dach eines Depots der Genfer Verkehrsbetriebe hat die Solstis SA aus dem Netzwerk der BKW einen Solarpreis gewonnen. Mit rund 3000 Modulen deckt die Anlage einen Drittel des Strombedarfs dieses Depots.
Nachhaltige Gebäude und Infrastrukturen
Gebäude und Infrastrukturen nachhaltig gestalten und intelligent vernetzen: So lassen sich Lebensräume für eine lebenswerte Zukunft schaffen. Wohlbefinden, Design, Nachhaltigkeit und Technologie im Einklang – das zeichnet zum Beispiel das Bürogebäude EDGE ElbSide aus, welches am östlichen Eingang der Hamburger HafenCity entsteht und im Mai 2023 eingeweiht wird. Das Hochhaus mit Tiefgarage bietet dem Energieversorger Vattenfall künftig eine neue Heimat in der Hansestadt.
Das aussergewöhnliche Tragwerk-Design der Konstruktion wurde von den Spezialisten von Assmann Beraten+Planen entwickelt. Das innovative Bürogebäude ist verbrauchsoptimiert und wird über erneuerbare Energiequellen betrieben. Das EDGE ElbSide ist jedoch mehr als ein nachhaltiger Bau mit neuster Technologie. Im perfekten Zusammenspiel mit dem innovativen Design sorgt es für das Wohlbefinden seiner Nutzer. Konzentriertes Arbeiten verbindet sich mit einem lebendigen Miteinander. Die eingebaute Infrastruktur für E-Mobilität ermöglicht das ökologische Pendeln. Und: Über smarte Gebäudetechnologie wird der ökologische Fussabdruck minimiert.